Arbeiten aus der Nähe betrachtet...


der alte Fritz lässt Blicken

Restaurierung:

Orangerie Palmensaal im Neuen Garten Potsdam

Kurt Kallensee schreibt:






Palmensaal Orangerie Neuer Garten Potsdam

Langhans schreibt am 30. April 1792: "zwey Statuen von Gibs hier verfertigt, werden als Models zu Öfen welche nach dem Garten am heiligen See kommen, nach Lauchhammer bey Mückeberg ohnweit Dresden in 2 Kästen an den gräflichen Einsiedelischen Hüttenadministrator Lohrisch entsendet..." Die Wände hinter den Öfen sind aus farbig poliertem Stuckmarmor eingerahmet, von einem querfurnierten Wandvorsprüngen und in den Ecken des Raumes stehen zwölf große und an den Schmalseiten vier kleine Säulenpostamente. Über diesen dekorieren insgesamt sechzehn in Lindenholz geschnitzte, versilberte und farbig gelüsterte Palmenbäume mit Konsolen, die mit dem Palmenkopf bis in die Deckenvoute reichen, den sogenannten Palmensaal. Damit ist auf kunstvolle Weise die Verbindung der Wand zur Decke hergestellt. Auf den Konsolenbrettern standen insgesamt 96 KPM Porzellangefäße, die in den Sommermonaten bei Konzerten mit Blumen geschmückt wurden. Langhans schreibt dazu am 9. März 1793: "Da ich auch an den bereits fertigen Vasen bemerkt habe, daß sie, wenn noch die Näpfe mit Erde und Blumen darein kommen, ziemlich schwer werden. So ersuche ich Herrn Gambli zu Rathe zu gehen und ja mit aller Sorgfalt nach zu sehen, ob auch die Teller in der mittleren Etage zu sehen, weil auf selbigen drei Vasen zu stehen kommen." Die Südwandsprossentür führt direkt mit nur zwei Stufen in den Garten. Die beidseitig mit Taxusfurnier bündig mit der oberen Vertäfelung eingeschlossenen zweiteiligen Fensterladen können von innen diagonal über alle vier geklappten Läden mit einer geschmiedeten Flachstahlstange verschlossen werden. Flankiert wird die Tür der Ost- und Westwand von je zwei Fenstern zur rechten und linken Seite. Hier führt der Weg in die angrenzenden langgestreckten Pflanzenhallen mit neun Fensterachsen. In diesen beiden Räumen, dem Winterquartier für die Pflanzen, befanden sich laut Inventar von 1792 "44 Konsolen von Gips und weiß Porcelaine Töpfe darauf, in welchen Ananas von Blech und grünen Taft hinter angebrachten Lampen stehen."

Kurt Kallensee